Schluss mit brotloser Kunst! Und wenn es Brot gibt, soll es auch an Kuchen nicht fehlen! Croissants in rauen Mengen! Es ist genug für alle da!
Ohne Essen sterben wir, früher oder später. Das haben alle Menschen gemeinsam und damit hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Nicht nur was wir essen und wie wir unser Essen zubereiten, sondern auch die Menge und Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln unterscheiden sich eklatant. Sowohl Fettleibigkeit als auch Unterernährung ist eine häufige Todesursache, ganz davon abhängig, in welchem Teil der Welt man sich befindet. Die globalen Netzwerke der Nahrungsmittelindustrie verbinden uns genauso wie uns die pro Kopf konsumierten Kalorien trennen.
Backshop setzt sich kritisch mit sozialen Initiativen wie “Brot für die Welt” auseinander. Mit einer zur Schau gestellten Naivität wird gebacken, was das Zeug hält. Montags gibt es Mohnbrötchen, Dienstags einen Backkurs als Hilfe zur Selbsthilfe, Mittwochs Brotpuppen für Kinder und was am Ende noch übrig ist, wird nach Afrika geschickt. Backen wir’s an!
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Es ist eine Sache zu sagen: „Lasst uns hungernden Kindern helfen.“ Etwas ganz anderes aber ist es zu sagen: „Ist es nicht wunderbar, wie gut man sich fühlt, wenn man hungernden Kindern hilft?“ Slavoj Žižek
Was ist unser Antrieb hungernden Kindern zu helfen? Fällt uns beim Blick über den sprichwörtlichen Tellerrand auf, dass eben diese Teller woanders leer sind? Was hat unser eigener, übervoller Teller mit diesem Ungleichgewicht zu tun? Backshop hinterfragt unseren Umgang mit Essen und Nahrungsmittel(über)produktion. Inwieweit beeinflusst unser Verhalten beim Kochen und Schlemmen den globalen Kreislauf aus Produktion und Konsum, aus Entbehrung und Verschwendung? Gesunde Ernährung und industrialisierte Gewinnmargen stehen einander diametral gegenüber. Der Bezug zu dem, was auf unserem Teller landet und auf anderen Tellern fehlt ist uns abhanden gekommen. Die Naivität des Grimm’schen Märchens Der süße Brei wird für uns zur Annäherungsstrategie und Arbeitsmethodik. Wir backen, was das Zeug hält und was am Ende übrig bleibt, schicken wir nach Afrika. |
Mit diesem kurzen Stummfilm, bei dem wir uns streng an die Arbeitsmethode "quick and dirty" gehalten haben - hatten wir uns für das Flausen Recherche Stipendium 2016 beworben. - Und es hat geklappt.
Feen, Muffins backen und Magie treffen einfach den Nerv der Zeit.
Mit der selben "quick and dirty" Arbeitsmethode produzierte ich gemeinsam mit meinen Mit-Residenten noch weitere kleine Filme.
Es entstanden animierte Stop-Motion-Clips, ein ASMR Entspannungsfilm und ein Film zur ganz großen Geste.
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BACKSHOP Flausen 2016 Recherche-Stipendium / Performance, Videoarbeit & Installation
Juli 2016, Theater im Ballsaal, Bonn
Von und mit: Mila Dargies, Manuel Gerst, Sebastian K König, Sylvia Sobottka
Video © Sebastian K König |
S E B A S T I A N K Ö N I G - H A J M A N
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