Informationen über Terror, Gewalt und Katastrophen fluten unseren Alltag. Um uns herum zeichnet sich das Bild einer konfrontativen und verunsichernden Welt, die mit zunehmender Geschwindigkeit neue Schreckensszenarien gebiert. Leistungsbereit, multitaskingfähig und bis über beide Ohren flexibel folgen wir kapitalistischen Denkschemata und konsumieren uns von einer Krise in die nächste. Unser steter Begleiter ist das Gefühl der eigenen Machtlosigkeit gegenüber der Welt dort draußen.
Oder: wir ziehen uns zurück! Wir revoltieren durch Gleichgültigkeit gegenüber dem großen Ganzen. Raus aus der Welt flüchten wir uns in ein sicheres, überschaubares und kuscheliges Heim. Als neue Biedermeier zelebrieren wir das häusliche Glück mit leichter Hausmusik und heiteren Liedern.
Ist das eigene Wohlsein auf Dauer ein erfüllender Lebensinhalt?
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Mit dem szenischen Konzert Home Sweet Home stellt sich das Kammermusik-Ensemble LUX:NM unter der Regie von Sebastian K König dem Thema Weltflucht. Angesichts einer als zerrissen und brüchig erlebten Lebenswirklichkeit sucht es musikalisch wie szenisch nach stabilen Ankerpunkten. Analog zur Liege am Pool sind die Stühle bereits mit Handtüchern für das Publikum gesichert. Im Spagat zwischen der musikalischen Freiheit zeitgenössischer Kompositionen und der Vertonung des "Unaussprechlichen" in der Tradition der Frühromantik werden die sechs Musiker zu Protagonisten eines aktuellen Lebensgefühls. Die Musik, als losgelöster und rein emotionaler Identifikationsträger, eröffnet eine neue Grundlage für unsere Auseinandersetzung mit der Welt. Als undirigiertes Ensemble gleichgestellter Musiker wird LUX:NM zur gesellschaftlichen Petrischale im polyphonen Meinungsbildungsprozess des Hier und Jetzt. |
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HOME SWEET HOME Ein szenisches Konzert - in Kooperation mit dem Konzerthaus Berlin
25.09.2015, 20:00, Werner-Otto-Saal, Konzerthaus Berlin
Inszenierung - Sebastian K König
Art Direction - KOIKATE Bunny of Death - Lea Walloschke Musik und Performance - Ensemble LUX:NM
Mit Kompositionen von: Birke J. Bertelsmeier (UA), Sarah Nemtsov (UA), Elena Mendoza Lopez (DEA), Hans Thomalla & Steffen Krebber (UA) und Franz Schubert
Fotos © KOIKATE |
S E B A S T I A N K Ö N I G - H A J M A N
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