Während des Konzerts entsteht eine riesige Plastik aus Holz, Stoff und Draht. Sie wächst in die Höhe des Raumes hinein, schwebend, fragil wie ein Mobile. Von unten wird sie um immer neue Layer von einer Künstlerin ergänzt, die selbst nur als Schattenriss auf einer Leinwand zu sehen ist. Ihre phantastische Kreatur oszilliert je nach Beleuchtung zwischen harmloser Schönheit und beunruhigender Merkwürdigkeit.
Zwei Tänzerinnen, die eindeutig der Welt dieser Plastik entspringen, bewegen sich durch den Raum. Sie sind amorphe Phantasiefiguren, ein bisschen Alice und Momo, ein bisschen Grinsekatze und Hutmacher, ein bisschen rote Königin und Meister Hora. In extremer Langsamkeit (10m / h) durchqueren sie den Raum, nehmen nichts und alles war. Ihre Bewegungen sind minimalistisch, (re)agieren zu Raum, Zuschauern, Körpern der Musiker und den Formen der Plastik. Sie sind lebendige Skulpturen, Verkörperungen der Unmöglichkeit einer Trennung von Raum und Zeit.