Im Live-Konzert entsteht durch das Zusammenspiel mit Fragmenten audiovisueller Medien eine neue Perspektive auf die Entstehung eines auratischen Kunstwerks. Die Rollen der Beteiligten, inklusive der Zuschauer, werden neu besetzt. Die Reiseaufnahmen des Quartetts werden durch thematische Filmausschnitte und Live-Animation ergänzt. Bewegte Bilder erscheinen so nicht nur in dokumentarischer Funktion als Begleiter und Spur des Quartetts, sondern auch als Zitat des heterogenen Narrativs der Postmoderne.
Vier Styroporboxen materialisieren die Verbindung zwischen realem und projiziertem Bild. Von den vier Musikern wurden sie im Vorfeld nach dem Prinzip des Kinderspiels „Ich packe meinen Koffer ...“ bepackt. Die Innenseite jedes Kistendeckels ist mit einem verzerrten Spiegel versehen. So funktioniert jede Kiste einerseits als Container für reale, mit persönlichen Emotionen besetzten Gegenstände von zu Hause. Andererseits reflektiert sie in geöffnetem Zustand die Projektionen der Reiseaufnahmen und wird zum Filter für Erinnerungen.
Die enorme Halbwertszeit des Materials Styropors setzt zudem die emotionale und künstlerische Aufladung der Kisten in ein neues zeitliches Verhältnis.